Lou Bega nach 20 Jahren über Mambo No. 5: Damals dachte ich, ich wäre unsterblich (2024)

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AME Media Lou Bega landete vor 20 Jahren mit "Mambo No. 5" einen Welthit. Zum Jubiläum schrieb er nun einen ganz besonderen Song: "Scatman & Hatman", ein Stück, das an den 1999 verstorbenen stotternden Künstler Scatman John erinnert.

Donnerstag, 15.08.2019, 13:15

Mit "Mambo No. 5" landete Lou Bega 1999 einen weltweiten Sommerhit. Im Interview erinnert der Musiker sich an diese aufregende Zeit - mit allen Höhen und Tiefen.

Wer an Lou Bega denkt, der denkt vor allem an seinen weltberühmten Song "Mambo No. 5", der 1999 in über 20 Ländern die Spitze der Charts stürmte. Doch hinter dem sympathischen und gelassenen Latin-Pop-Sänger aus München steckt noch viel mehr: Der inzwischen 44-Jährige veröffentlichte bislang fünf Alben, schreibt Songs für diverse andere Künstler und tourt regelmäßig durch die Welt. 20 Jahre nach seinem Hit erinnert der bodenständige Künstler mit seiner neuen Single "Scatman & Hatman" an einen Helden der 90-er: den 1999 verstorbenen stotternden Musiker Scatman John, der 1995 mit seinem Hit "Scatman" zahlreiche Menschen berührte. Im Interview erzählt Lou Bega (bürgerlich David Lubega), wie er den Erfolg von "Mambo No. 5" erlebte, warum er gerne in München lebt und wie er durch Gott zur Ruhe findet.

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Philipp Gaiko Teleschau

teleschau: Wird Ihr neuer Song "Scatman & Hatman" der Sommerhit des Jahres?

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Philipp Gaiko Teleschau

Lou Bega: Es wird auf alle Fälle ein Sommerhit. Manchmal ist es so, dass es mehrere gibt, dann teilt sich der Erfolg auf. Aber der Song läuft bereits in einigen Urlaubsländern, deswegen denke ich, er gehört da schon dazu.

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Dave Coba Teleschau

teleschau: Verfolgen Sie die Reaktionen auf den Song?

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Dave Coba Teleschau

Bega: Ja, da bin ich sehr neugierig. Im Internet gibt es immer Menschen, die gerne alles kaputtmachen, aber die meisten freuen sich darüber. Besonders berührt haben mich einige Kommentare von Leuten, die in den 90-ern jung waren und sagten, dass sie geweint hätten. Eigentlich ist das kein Song, der das heraufbeschwören könnte. Aber Musik funktioniert wie eine Zeitmaschine. Der Song bringt eine doppelte 90er-Ladung ins Jetzt - ich bin aus den 90-ern, und Scatman John feierte in dieser Zeit auch seine größten Erfolge. Das erinnert an die gute alte Zeit.

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Andreas Rentz / Getty Images Teleschau

teleschau: Wie kamen Sie auf die Idee, seinen Song "Scatman" zu adaptieren?

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Andreas Rentz / Getty Images Teleschau

Bega: Zum 20-jährigen Bestehen sollte man schon was machen. Dann kamen wir auf diese "Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop"-Geschichte, die sehr viel Raum ließ. Wir wollten aber kein Cover machen, sondern eine Werksverbindung - einen neuen Song gemischt mit alten Elementen. Wenn man den Titel einfach eins zu eins covert, ist das meistens schlechter als das Original. So hat man zwei Elemente, die sich ergänzen. Das ist nicht immer einfach, aber in dem Fall waren wir selbst überrascht, wie gut es klappt.

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Hannes Magerstaedt / Getty Images Teleschau

teleschau: Welche Bedeutung hatte die Musik von Scatman John in Ihren Augen?

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Christian Augustin / Getty Images Teleschau

Bega: Es gibt sehr viele Scatman-Fans und auch Millionen Stotterer weltweit, für die er eine Art Superheld ist. Wenn man stottert, ist man meistens ruhig, und Scatman gehörte zu den wenigen Stotterern, die öffentlich Interviews gaben. Er hat das Stottern zu seiner Stärke gemacht. Ich bekomme viele E-Mails von Menschen, die einfach froh sind, dass er wieder zum Thema wird und dadurch auch das Problem des Stotterns ein bisschen in den Vordergrund gestellt wird.

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Clemens Bilan / Getty Images Teleschau

Der Song, der alles veränderte

teleschau: Die Musik hat sich seit damals sehr verändert. Wenn man einen Song aus den 90-ern in die heutige Zeit holt, muss man diesen wohl auch etwas modernisieren ...

Bega: Ja, und das ist nicht so einfach. Wir Alten hören gerne die Musik aus unserer Kindheit, da an ihr viele Erinnerungen hängen. Die jungen Menschen, die damals nicht auf der Welt waren, können das nicht nachvollziehen. Man muss sich also ein bisschen auf die Zeit, in der man lebt, einlassen. Aber: nicht zu sehr. Und selbst dann liegt man manchmal daneben. Es ist unglaublich, was für Strömungen es heute gibt. Wenn man den Zeitgeist der 90er-Jahre ohne etwas Modernes ins Jetzt verpflanzt, würde das nicht klappen.

teleschau: Vor 20 Jahren, 1999, wurden Sie mit "Mambo No. 5" quasi von heute auf morgen ein Megastar. Wie erinnern Sie diese Zeit heute?

Bega: Das Jahr fing für mich schlecht an. Mein Vater starb im März an einem Gehirntumor, ähnlich wie auch Scatman John. Gleichzeitig hatte ich den Plattenvertrag, und wir wussten, dass wir wahrscheinlich im April starten würden. Der wirkliche Wendepunkt kam dann bei "Wetten, dass..?" in der Mallorca-Arena. Ich sollte vor 16 Millionen Zuschauern auftreten. Keiner kannte mich bisher, und das war für mich alles neu. Ich gebe zu: Da war ich ziemlich nervös. Nach unserem Auftritt hörten die Leute nicht auf, eine Zugabe zu fordern. Das gab es bei "Wetten, dass..?" noch nie! Ich konnte nicht glauben, dass die von mir eine Zugabe wollten. Also spielten wir "Mambo No. 5" ein zweites Mal. Am Montag war dann die Hölle los: 80.000 verkaufte Singles an einem Tag, Platz eins in den Charts.

teleschau: Wie veränderte sich daraufhin Ihr Leben?

Bega: Von dem Tag an wurde ich auf der Straße erkannt. Jede Woche ein neues Land, die Grammys ... das war ziemlich viel für einen 23-Jährigen. Aber es war toll. Ich war wegen meines Vaters noch in Trauer, aber er hat mir vor seinem Tod noch gesagt: "Der Song wird dir die Türen öffnen." Und er hatte recht! Das gab mir die Kraft, das durchzustehen. Jeder hat seine Zeiten, an die er sich gerne zurückerinnert. 1999 war für mich das Jahr, in dem es Klick gemacht hat.

teleschau: Das Jahr war ein großer Segen für Ihre Karriere, doch so ein schneller Aufstieg hatte doch bestimmt auch seine Schattenseiten ...

Bega: Ja, viele. Ich wurde aus meinem Umfeld gerissen und war ein neuer Mensch. Nicht nur für mich selber, sondern auch für die Menschen, die mich vorher kannten. Das war eine wilde Erfahrung für mich. Ich dachte, ich sei doch immer noch David. Nein, ich war dann Lou Bega, selbst für Leute, die mich lange kannten. Man muss lernen, das einzuordnen. Außerdem hatte ich keine Privatsphäre mehr, ich war in zwei Jahren nicht mehr als 14 Tage zu Hause. Ich pendelte 2001 mit dem Überschallflugzeug Concorde zwischen Europa und Amerika und war auf Tour mit Cher, in 21 Städten in 30 Tagen ... und dann bin ich umgefallen.

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"'Mambo No. 5' kam einfach vom Himmel gefallen"

teleschau: Umgefallen?

Bega: Herzinfarkt. Es war einfach zu viel. Fliegen, Jetlag, Partys, alles war zu viel. Ich wollte diese Zeit, in der ich gerade war, festhalten. Das ist für einen 23-Jährigen, als wäre man im Paradies - man will jeden Tag ausleben. Ich wollte nicht mehr schlafen und immer die Augen offen halten. Das hat seinen Preis, und ich habe ihn gezahlt.

teleschau: Nach allem, was sie durchlebten: Können Sie sich noch erinnern, warum Sie ursprünglich Musiker werden wollten?

Bega: Ich bin da reingerutscht. 1991, mit 15 Jahren, habe ich es irgendwie auf eine Platte von Virgin Records geschafft und bin immer in Studios abgehangen. Dann fing ich an, für irgendwelche Produktionen Texte zu schreiben. Ich merkte, dass mir das gefällt und dass ich sogar davon leben kann. Und so ging das Jahr für Jahr weiter. Ab 1996 etwa wusste ich, dass das mein Weg ist. Da war ein Drang, der mich in diese Richtung zog. Ich bin viel gereist, habe viele Orte und Menschen gesehen und hatte auch viele Möglichkeiten, Gutes zu tun. Für mich wäre es viel härter gewesen, um 6.00 Uhr aufzustehen, um 8.00 Uhr im Büro zu sein und um 16.00 Uhr rauszugehen. Also suchte ich einen Job mit anderen Arbeitszeiten (lacht).

teleschau: Wann wussten Sie, dass "Mambo No. 5" ein Hit wird?

Bega: Ich wusste das relativ früh. Schon die Rohversion hatte so einen besonderen Swing. Aber dass der Song so knallen würde, ahnte ich natürlich nicht. Das habe ich erst bei "Wetten, dass..?" wirklich geschnallt. Das war überwältigend.

teleschau: Wünschen Sie sich, dass "Scatman & Hatman" genauso durch die Decke geht wie "Mambo No. 5" oder wäre Ihnen das heute zu viel Rummel?

Bega: Gute Frage. Sagen wir mal so: Ich würde es heute anders handhaben. Damals dachte ich, ich wäre unsterblich und könnte jeden Tag in einem anderen Land auftreten. Heute würde ich das gesünder veranstalten. Damals war ich einfach an allen Plätzen gleichzeitig, das geht nicht mehr. Ich bin ein bisschen weiser geworden (lacht). Und ich hatte keine Verantwortung damals, für niemanden.

teleschau: Wie hoch war der Druck in den letzten 20 Jahren, wieder so einen Hit zu produzieren?

Bega: Ich habe mich davon ziemlich schnell gelöst. Als ich mein zweites Album veröffentlichen wollte, kam der 9/11-Vorfall. Das hat die Welt erschüttert. Keiner hat mehr zurückgerufen, lustige Musik war verständlicherweise nicht mehr in. Alle hörten Trauersongs. Aber das brachte mich auch ein wenig zur Ruhe. Mir wurde klar, dass ich "Mambo No. 5" nicht toppen kann und will. "Mambo No. 5" kam einfach vom Himmel gefallen. Und ich bin Realist - es steht heute keine riesige Plattenfirma mehr hinter dem neuen Song. Ich bin einfach froh, wenn ihn die Leute weltweit hören und kennen.

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Sean Gallup / Getty Images Teleschau

Ein Biopic über Lou Bega und "Mambo No. 5"?

teleschau: Ihre Tochter ist jetzt elf Jahre alt - also etwa halb so alt wie "Mambo No. 5". Wie findet sie den Song?

Bega: Sie weiß, dass er von Papa ist. Ansonsten ist sie sehr entspannt, es scheint sie nicht zu interessieren. Allerdings hat sie sehr gelacht bei der Vorstellung, dass es ein Biopic über mich geben könnte. Das wurde vor Kurzem in der "Jimmy Kimmel"-Show scherzhaft angesprochen. Alles, womit man Papa ein bisschen verarschen kann, findet sie lustig.

teleschau: Was halten Sie von der Idee eines Biopics?

Bega: Also ich finde das auch superlustig. Das muss unbedingt ein 180-minütiger Film werden (lacht).

teleschau: Was müsste da unbedingt rein?

Bega: Den Herzinfarkt lassen wir weg ... Wobei, in Biopics müssen ja auch die negativen Erlebnisse erzählt werden, also gehört eigentlich alles mit rein. Auch die Zeiten gehören dazu, als ich wie in "Mambo No. 5" von einer Person zur anderen gehüpft bin und nie stabil war. Aber es muss vor allem witzig sein.

teleschau: Sie sind Deutscher mit Wurzeln in Italien und Uganda. Welche Verbindung haben Sie zu diesen beiden Ländern?

Bega: Als Kind war ich zwei oder drei Jahre mit meiner Mutter in Italien, kann mich aber nicht mehr wirklich erinnern. Wir machten später oft in Sizilien bei meiner Tante Urlaub. Im August waren wir immer vier Wochen dort, haben uns vollgegessen und kamen dann fünf Kilo schwerer zurück (lacht). Ein typisches italienisches Familienleben fand ich immer faszinierend, deswegen habe ich eine tiefe Verbindung zu Italien. Und auch Uganda hat mir mein Vater vor seinem Tod noch gezeigt. Das ist ein sehr interessantes Land, ich war ein paar Mal dort. Mittlerweile sind leider alle verstorben, die ich dort kannte.

teleschau: Können Sie denn Italienisch?

Bega: Si, certo. Nicht perfekt, aber genug, um zu kommunizieren. Bei einer italienischen Mutter muss man das, um in Streitgesprächen zurückpfeffern zu können (lacht).

teleschau: In Ihren Songs singen Sie trotz Ihrer Herkunft überwiegend auf Englisch. Gibt es dafür einen Grund?

Bega: Zum einen bilde ich mir ein, dass ich mich auf Deutsch nicht gut anhöre. Und zum anderen kann man mit Englisch einfach alle erreichen. Das ist die universelle Sprache, jeder spricht gut genug Englisch, um die Songtexte zu verstehen. Außerdem ist es eine Sprache, die mir liegt, auch beim Schreiben. Das heißt nicht, dass ich nie Deutsch singen werde, aber bisher fühlte sich Englisch für mich richtig an. Viele wissen tatsächlich nicht, dass ich Deutscher bin. Manchmal sprechen mich Menschen auf Englisch an, und wenn ich auf Deutsch antworte, sprechen sie weiter auf Englisch (lacht).

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BMG Japan Teleschau

Der Weg zum Glauben

teleschau: Sie lebten bereits in den USA und in Berlin, sind aber trotzdem wieder zurück nach München gezogen. Was reizt sie an der Stadt?

Bega: München ist einfach München. Es herrscht hier eine schöne, gemütliche Atmosphäre. Ich bin jetzt in einer Phase, in der ich das mehr schätze. Außerdem komme ich hier im Unterschied zu Berlin viel schneller in die Berge, in die Natur und nach Italien. Aber ich hatte trotzdem eine schöne Zeit in Berlin. Ich lernte dort meine Frau kennen und meine Tochter ist dort geboren.

teleschau: Und wie wäre es noch weiter südlicher, in Italien?

Bega: Klar! Da gibt es auch schöne Orte, darüber haben wir nachgedacht. Aber wenn man hier aufwächst, hat man hier seine Kontakte. Es ist schön, in anderen Ländern zu sein, aber man braucht auch einen Ort, an den man zurückkehren kann. Das ist manchmal das Problem von jungen Künstlern, die in ihren 20-ern sterben, weil sie diesen Ruhepunkt in ihrem Leben nicht finden. Es ist einfach ein sehr anstrengender Job - da braucht man einen Mittelpunkt, sonst kommt man an einen dunklen Ort.

teleschau: Sie ließen sich vor drei Jahren taufen. Was bedeutet Ihnen der Glaube?

Bega: Er ist extrem wichtig. Eben weil ich an diesen Punkten in meinem Leben war und trotzdem keine komplette Erfüllung empfand. Ich hatte immer das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Ich habe immer gesucht und gesucht, und dann offenbarte sich mir persönlich Jesus, an den ich nie wirklich gedacht hatte. Das passierte auf einer Insel. Dann betrieb ich die Umkehr.

teleschau: Was bedeutet das?

Bega: Im Prinzip sagst du: "Jesus, danke für dieses Leben, ich habe dieses und jenes nicht richtig gemacht, ich möchte aber ein Teil von dir sein." Und wenn du da wirklich aus dem Herzen sprichst und glaubst, dass er für dich gestorben ist, dann zieht der Heilige Geist in dich ein. Der Heilige Geist ist etwas Erlebbares. Und mit diesem Holy Spirit lebst du dann lebenslänglich. Es ist nichts Greifbares, es ist wie der Wind. Du kannst es nicht richtig verstehen, niemandem davon erzählen, aber es ist real. Das verändert dein Leben.

teleschau: Inwiefern?

Bega: Man kann nicht körperlich wiedergeboren werden - wir alle stecken in diesem Körper, der altert und zerfällt. Aber du kannst diesen Heiligen Geist bitten, Teil deines Lebens zu werden. Das ist alles. Dann wirst du getauft. In diesem Moment stirbst du und stehst wieder auf. Und das ist nicht nur symbolisch, sondern da passiert auch etwas in dir. Du siehst auf einmal klarer als vorher. Das ist wirklich wie eine Wäsche. Wie eine kleine süße Stimme, die du nicht wirklich hörst, die dir aber sagt, was du tun sollst. Das ist genial.

Gospelmusik mit "David & Jenieva"

teleschau: Welche Rolle spielte der Glaube früher für Sie?

Bega: Wir suchten nie eine Religion, Religion ist etwas anderes. Wir wollten nicht dieses strukturierte und kollektive "in die Kirche gehen", sondern eher eine Beziehung. Jesus bietet eine Beziehung an: "Ich möchte, dass ihr in mir seid, dann bin ich in euch." Und das meint er ernst.

teleschau: Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus, und insbesondere Jugendliche finden heutzutage kaum noch Zugang zu Gott ...

Bega: Wenn man auf die Gesellschaft schaut, sieht das wirklich so aus. Aber es gibt tatsächlich Millionen Kids in Deutschland, die diesen Zugang durchaus finden oder suchen. Weil wir in einer Gesellschaft leben, in der wir alles im Überfluss haben. Aber viele Jugendliche spüren, dass das nicht alles sein kann.

teleschau: Wie kann man junge Menschen für den Glauben begeistern?

Bega: Indem man darüber redet. Es ist jetzt kein Thema, das Begeisterung in der Welt auslöst, aber darüber zu reden würde helfen. Jesus sagte: "Wer mich verneint, den werde ich vor meinem Vater verneinen." Das ist eine heftige Ansage. Deswegen verneine ich ihn nicht. Mir ist letztens etwas Witziges aufgefallen: In "Mambo No. 5" gibt es eine Textzeile, die lautet: "I really beg you, my Lord". Ich war damals überhaupt nicht religiös, aber habe schon gesagt: "Bitte Herr, das ist nicht das eigentliche Leben, ich suche eigentlich nach der Einen." Das schrieb ich unbewusst, und jetzt, 20 Jahre später, verstehe ich, was damit gemeint war.

teleschau: Sie spielen mit Ihrer Frau inzwischen auch Gospelmusik ...

Bega: Ja, wir spielen und schreiben selbst Gospelmusik in der Freizeit. Man kann es im Internet finden unter "David & Jenieva". Dabei wird das Wort auf musikalische Weise weitergetragen. Das machen wir auch seit etwa drei Jahren. Wir hatten gleich ein Bedürfnis, das Erlebte in Worte und in Musik zu fassen.

teleschau: Ist das eine Art Ausgleich zu der Musik, mit der Sie berühmt wurden?

Bega: Ja, es ist nicht so crazy. Es ist wie ein Gebet, und das bringt eine extreme Ruhe in mein Leben, die ich vorher nicht hatte.

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Author: Patricia Veum II

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Name: Patricia Veum II

Birthday: 1994-12-16

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Job: Principal Officer

Hobby: Rafting, Cabaret, Candle making, Jigsaw puzzles, Inline skating, Magic, Graffiti

Introduction: My name is Patricia Veum II, I am a vast, combative, smiling, famous, inexpensive, zealous, sparkling person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.